Das erste Gerät, das als Vorgänger des Multimeters gelten könnte, erschien im Jahr 1820. Es war ein Strommessgerät mit beweglichem Zeiger, das als Galvanometer bezeichnet wurde. Das Galvanometer wurde nur zur Erfassung von elektrischem Strom entwickelt und konnte eine Kompassnadel bewegen. Es war im Labor zwar nützlich, aber sehr sperrig und empfindlich, und daher unpraktisch für den Feldeinsatz.
Im Jahr 1920 wurde dann Donald Macadie, einem britischen Postingenieur, die Erfindung des ersten Multimeters zugeschrieben. Er war frustriert darüber, dass er bei der Arbeit an Telekommunikationsleitungen immer mehrere verschiedene Werkzeuge mitnehmen musste. Daraufhin entwickelte er ein einziges Messgerät zur Messung von Ampere, Volt und Ohm. Daher trug das Messgerät den Namen AVOmeter.
Das erste AVOmeter selbst war ziemlich klobig im Vergleich zu den Digitalmultimetern, die wir heute gewohnt sind. Aber bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre wurde das Multimeters deutlich kleiner, sodass es Anfang der 1930er Jahre auch eine tragbare Version mit zusätzlichen Bereichen und Funktionen gab.
Die Geschichte des Multimeters nahm aber erst richtig seinen Lauf, als Westinghouse das erste Universalmessgerät vorstellte. Die ursprünglichen AVOmeter konnten nur Gleichstrom, Widerstand und Spannung in 13 verschiedenen Bereichen messen. Als der „Kupferoxid-Gleichrichter“ auf den Markt kam, verfügte das Messgerät über die Funktion, Wechselstrom zu messen und die Bereiche von 13 auf 20 zu erhöhen.
Das erste digitale Voltmeter
Es dauerte gar nicht lange, bis sich die analogen Anzeigen verabschiedeten. Im Laufe der Geschichte des Multimeters versuchten Ingenieure bereits in den 1950er Jahren, ein Digitalvoltmeter in Halbleiterbauweise zu entwickeln. Doch die für diese Idee erforderliche Technologie wurde erst in den 1970er Jahren entwickelt. Halbleiter wurden damals günstig genug, um eine praktische Konstruktion entwickeln zu können.
Das Fluke Digitalmultimeter 8020A
Das weltweit erste erfolgreiche tragbare Digitalmultimeter, bzw. Voltmeter mit Multimeterfunktionen, gab den Technikern vor Ort Möglichkeiten zur Fehlersuche, die einst Technikern mit Laborgeräten vorbehalten waren. Das Fluke Digitalmultimeter 8020A sorgte 1977 für großes Aufsehen. Ob in der Gesäßtasche, der Werkzeugtasche oder an den unzugänglichsten Arbeitsstellen, es erwies sich stets als präzise, zuverlässig, bedienungsfreundlich und äußerst robust. Die Techniker zogen damit anerkennende Blicke auf sich.
Dadurch verlagerte sich die Stellung von Fluke als Hersteller von Labormessgeräten zum weltweit führenden Hersteller tragbarer elektrischer Messgeräte. In den folgenden Jahrzehnten sollten sich das Fluke 8020 und seine Nachfolger an den anspruchsvollsten Arbeitsplätzen der Welt bewähren und eine unglaubliche Loyalität bei einigen der anspruchsvollsten Techniker der Welt aufbauen. Bis in die 1980er Jahre wurden mehr als 1 Million Geräte verkauft.
Die neueste und beste Technologie
Das Fluke 8020A wurde in einer Ära bemerkenswerter technologischer Fortschritte entwickelt (die ersten Glasfaserverbindungen wurden 1977 in Betrieb genommen) und war daher mit der neuesten und besten elektrischen Technologie ausgestattet. Das war sein Geheimnis. Die verfügbaren Komponenten konnten nicht die erforderliche Kombination aus hoher Leistung und niedrigen Kosten bieten, sodass die Fluke-Ingenieure einen maßgeschneiderten, komplementären Metall-Oxid-Halbleiter für den Analog-Digital-Wandler entwickelten, um die Messwerte auf der LC-Anzeige dazustellen.
Die Elektronik, die in diesem kleinen grauen Gehäuse steckte, erwies sich mit einer Genauigkeit von 0,25 % vom Messwert +/- 1 Zählwert als äußerst präzise, energiesparend, zuverlässig und langlebig. Während das Fluke 8020 schon die Redakteure begeisterte (die Zeitschrift „Electronics“ führte eine sechsseitige technische Analyse durch), beeindruckte es dort, wo es wirklich darauf ankam: im Feldeinsatz. Messgeräte mit ähnlichen Funktionen und LED-Anzeigen benötigten oft schon nach einem Arbeitstag neue Batterien. Die 9-Volt-Batterie im 8020 hielt hingegen über 200 Stunden. Die LC-Anzeige wurde entwickelt, um die Ablesbarkeit und das Ansprechverhalten selbst bei niedrigen Temperaturen zu optimieren.
Zum Schutz vor Hochspannungstransienten verwendete das Modell 8020 Metalloxid-Varistorklemmen in Kombination mit Eingangswiderständen, die als Stromkreisunterbrechung ausfallen sollten, um das Messgerät und seinen Bediener zu schützen. Das kleine graue Messgerät bot ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis (169 US-Dollar), wodurch es sofort zum Kassenschlager wurde.
Vor der Einstellung der Produktion des 8020A im Jahre 1984 wurden mehr als 250.000 Stück verkauft. Das 8020B mit fünf zusätzlichen Modellen, die auf der gleichen Technologie basierten, erhöhte den Verkauf auf 1 Million Stück am Ende des Jahrzehnts.
Mehr als 40 Jahre Fortschritt: Die Modellgeschichte der Fluke Multimeter
1977 | Das Fluke 8020A ist das erste erfolgreiche tragbare Digitalmultimeter. |
1979 | Das Fluke 8020B wird der Serie der Digitalmultimeter hinzugefügt. |
1982 | Fluke fertigt die 300 V-Echteffektiv-Digitalmultimeter Fluke 8060A und 8062A. |
1987 | Fluke 87 wird als Teil der Digitalmultimeter-Reihe vorgestellt. |
1983 | Fluke beginnt mit dem Verkauf der Digitalmultimeter Serie 70, zu der auch das Fluke 77 zählt. |
1990 | Fluke stellt das Modell 88 vor, das erste tragbare Messgerät für Kfz-Techniker. |
1991 | Fluke beginnt mit dem Verkauf des Digitalmultimeters Fluke 12. |
1996 | Die Digitalmultimeter von Fluke halten den Sicherheitsvorteil von Fluke weiterhin aufrecht. Mehrere Modelle sind jetzt gemäß den neuen Messkategorien CAT III und CAT IV zertifiziert, die von der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) festgelegt worden waren. |
1997 | Das Modell Fluke 77 Serie III kommt auf den Markt. |
2000 | Fluke stellt die erweiterten multifunktionalen Digitalmultimeter der Serie 180 mit Datenprotokollierungsfunktion vor. Die FlukeView Forms-Software wandelt die Daten in wertvolle grafische Berichte um. |
2004 | Das neue Industrie-Multimeter Fluke 87V ist zusätzlich mit einem digitalen Thermometer ausgestattet und verfügt über eine Funktion zur präzisen Messung von Frequenz und Spannung für Frequenzumrichter. |
2004 | Das Digitalmultimeter Fluke 233 mit abnehmbaren Anzeigemodul wird vorgestellt. |
2013 | Fluke beginnt mit dem Verkauf des preisgünstigen Digitalmultimeters 101. |
2014 | Fluke erweitert sein Produktprogramm mit Fluke Connect™. Dies ermöglicht es Technikern, Daten von den Messgeräten drahtlos an Smartphones zu übertragen und sie sicher in der Cloud zu speichern, in der das gesamte Team ortsunabhängig darauf Zugriff hat. |
2015 | Das Echteffektiv-Wärmebild-Multimeter Fluke 279 FC kombiniert Digitalmultimeter und Thermografie. |
2019 | Fluke stellt das Echteffektiv-Digitalmultimeter 87V MAX vor, das erste Fluke Multimeter mit Schutzart IP 67. |
Fortschritte bei Multimetern
Fluke hat immer mehr Multimeter veröffentlicht, und sie sind ständig sicherer und leistungsfähiger geworden.
Im Jahr 2004, nur 27 Jahre nach der Vorstellung des 8020A, bot das Digitalmultimeter Fluke 189 mehr als 20 neue Funktionen. Dazu gehörten:- Die Fähigkeit, Ereignisse aufzuzeichnen und mit Zeitstempeln zu versehen, um intermittierende Ereignisse zu erkennen.
- Sicherheitsspezifikationen gemäß den Messkategorien CAT III 1000 V und CAT IV 600 V.
- Konstruiert, um Spitzenspannungen von 8.000 V standzuhalten und vor Lichtbögen zu schützen.
- Hochleistungssicherung zur Sicherheit bei Messungen bis zum fünffachen Leitungsstrom.
- Ein integriertes Thermometer macht die Nutzung eines weiteren Temperaturmessgeräts überflüssig.
- Die Funktion „Display Hold“ hält den aktuellen Messwert auf der Anzeige fest.
- Durch Minimal-/Maximal- und Mittelwerte werden intermittierende Ereignisse, Einbrüche und Spitzen erfasst.
- Die Funktion „Spitzenwerterfassung“ hilft bei der Suche nach Störungen und Transienten ohne ein Oszilloskop.
- Schnellere automatische Bereichswahl und integriertes Holster.
Planung der Messgeräte von morgen
Verbesserte Sicherheit und Robustheit
Die Sorge um die Sicherheit bei Arbeitgebern, Gewerkschaften und Technikern wächst stetig. Die aktuellen Messgeräte von Fluke erfüllen oder übertreffen die Forderungen der strengsten relevanten Sicherheitsnormen und tragen die Prüfzeichen US-amerikanischer und internationaler Prüflabore, um dies zu belegen. Die Normen werden immer strenger, und die Messgeräte von Fluke folgen diesem Trend.
Ergonomie für die jeweilige Umgebung
Ein kompliziert zu bedienendes Messgerät landet schnell ungenutzt auf dem Boden des Werkzeugkoffers. Dank des ergonomischen Produktdesigns liegen die Messgeräte von Fluke bei Technikern immer ganz oben im Werkzeugkoffer. Digitalmultimeter sind kleiner als je zuvor. Diese Messgeräte, wie das Fluke 107, passen sicher in Ihre Hand.
Vereinfachte Bedienoberfläche
Konstrukteure integrieren ständig neue Funktionen, ohne die Bedienung dabei zu erschweren. Beim Digitalmultimeter 87V hat Fluke einer vorhandenen Taste neue Funktionen zugewiesen, die nun sowohl Temperaturmessung als auch eine Messfunktion für Frequenzumrichter umfassen.
Berührungslose Messung
Die Einführung der FieldSense-Technologie von Fluke wurde in Elektrotester und Strommesszangen integriert, wodurch Spannungs- und Strommessungen einfacher durchgeführt werden können, ohne dass dabei ein spannungsführender Leiter kontaktiert werden muss.
Höhere Zuverlässigkeit
Techniker können sich darauf verlassen, dass Zuverlässigkeit weiterhin ein entscheidender Vorteil von Fluke bleibt. Seien Sie ganz unbesorgt. Die Ingenieure von Fluke müssen sich bei der Entwicklung von Messgeräten mit ausreichend Ersatzteilen eindecken. Sie müssen vorausschauend planen und abschätzen, wie lange das Messgerät in Betrieb bleiben wird, und Reparaturteile „für eine ganze Lebensdauer“ kaufen, um Anwender während der gesamten erwarteten Lebensdauer versorgen zu können.
Erweiterte Funktionen
Neue Messgeräte von Fluke können mehr. Ganz einfach. Ob es sich um erhöhte Sicherheit, zusätzliche Funktionen oder bessere Leistung handelt, neue Generationen von Fluke Messgeräten werden diese immer haben. Wir investieren kontinuierlich in die Entwicklung neuer und besserer Messgeräte, die den Anforderungen einer sich stets wandelnden Elektro- und Industriewelt gerecht werden.