Erste Berichte aus dem Außendiensteinsatz legen nahe, dass die neuen mA-Prozess-Strommesszangen Fluke 772 und 773 neue Maßstäbe für Techniker in der HLK-Regelsystembranche setzen. Mit den Funktionen, die diese Messgeräte bieten, ist die Fehlersuche für die üblichsten Probleme in der HLK-Regelsystembranche ein Klacks.
Übliche Anwendungsbereiche für diese Messgeräte umfassen Kommunikationsmessung, Milliampere-Schleifensensormessungen, Dämpfer- und Ventilaktuator-Fehlersuche und die Fehlersuche beim Betrieb von Antrieben mit variabler Frequenz (VFDs). Werfen wir nun einen Blick auf typische Szenarien für jedes dieser Beispiele.
Kommunikationsmessung.
Ein Regelungstechniker empfängt eine Zu-Heiß-Meldung aus einem Raum im dritten Stock eines Gebäudes auf dem Campus. Eine Schnellprüfung des BAS-Frontend-Computers zeigt, dass die VAV-Steuerbox offline ist und nicht kommuniziert. Der Techniker nimmt seine neue Fluke 773 und geht hinaus zum Gebäude.
- Als er im Raum ankommt, führt er eine Schnellprüfung der VAV-Box in der Decke durch und stellt fest, dass der VAV-Dämpfer geschlossen ist. Normalerweise blinkt an der VAV-Steuerung eine LED, wenn sie online ist. Die LED ist aus.
- Der Techniker verbindet schnell sein Fluke-Messgerät mit dem Verdrahtungsanschluss des Kommunikationsbusses RS-485 und misst die exakte Spannung, das Ergebnis beträgt etwa +2,5 V Gleichstrom zwischen den mit +, - und ref. gekennzeichneten Anschlüssen.
- Eine Schnellprüfung der Verdrahtung ergibt, dass der Kommunikationssteckverbinder nicht vollständig verbunden war und einen Kommunikationsverlust verursacht hat.
- Nach korrektem Anschließen des Steckverbinders ist die VAV-Box wieder online, die Kommunikations-LED blinkt wieder und der VAV-Dämpfer öffnet sich.
- Dann wird der Bediener im Kontrollraum informiert und der Regler ist jetzt online. Der Raum beginnt sofort, kühler zu werden.
Milliampere-Schleifensensormessung.
Die Grundlage aller Modelle der 771/772/773-Milliampere-Messzangen-Serie ist die bahnbrechende Fähigkeit, Fehlersuche an Milliampere-Sensoren in ausgelasteten Bedienfeldern vorzunehmen, ohne den Schaltkreis zu unterbrechen. In diesem Szenario stellt unser Techniker fest, dass der statische Druck innerhalb der Versorgungsleitung eines VAV-Systems zu hoch erscheint.
- Eine Prüfung des BAS-Frontend-Computers ist ein Hinweis darauf, dass der Sensor perfekte 1" WC statischen Druck erfasst. Eine Kontrolle des tatsächlichen statischen Drucks mit einem Luftfluss-Messgerät wie dem Fluke 922 ergibt jedoch, dass der tatsächliche statische Druck bei 1,5" WC liegt. Für dieses System wird 1'' WC als normal angenommen.
- Der Techniker nimmt seine 773-Milliampere-Messzange mit zum Bedienfeld und sucht die Kabel, die den Statikdrucksensor mit der Steuerung verbinden. Wie bei vielen Bedienfeldern in diesem Gebäude sieht die Verdrahtung aus wie gekochte Spaghetti. Die kleinen Klemmbacken der 772/773 ermöglichen es dem Techniker, genau die richtigen Drähte zu klemmen. Er misst das Milliampere-Signal und vergleicht es mit dem Bereich des Sensors. Der Sensor umfasst 0–20 mA und einen Bereich von 0–2" WC. Er zeigt momentan 15 mA an. Bei 1" WC sollte das Ergebnis 10 mA sein.
- Der Techniker benutzt seinen Laptop und öffnet das Programm in der Steuerung. Er findet heraus, dass der Programmierer den Sensor in der Software nicht richtig skaliert hat, was den Fehler verursachte.
Fehlersuche an Dämpfer und Aktuator.
Ein Steuerungstechnikerin erhält eine Zu-Kalt-Meldung aus einem Büro im Gebäude. Das System ist ein VAV mit einem Wärmetauscherventil.
- Ein schneller Blick zeigt, dass das Ventil geschlossen ist. Sie verbindet ihren Laptop mit der Steuerung und verwendet ihn, um diese zu bedienen. Sie versucht erfolglos, das Ventil zu öffnen.
- Sie trennt die Kabel zum Aktuator von der Steuerung und verbindet sie dann mit der Fluke 773. Sie verwendet das Messgerät, um ein 0–10-V-Gleichstromsignal zum Ventilaktuator zu senden, damit es sich öffnet und schließt. So funktioniert der Ventilaktuator perfekt.
- Bei Überprüfung der Steuerungsprogrammierung stellt die Technikerin fest, dass das Wärmetauscherventil durch die Fehlfunktion eines Interlocks geschlossen wurde. Dieses wurde entfernt. Danach arbeitet das Wärmetauscherventil korrekt und der Raum erwärmt sich.
Fehlersuche an VFDs.
Während einer Hitzeperiode beschweren sich die Bewohner eines Gebäudes, dass es zu heiß ist.
- Die Kühlwasserpumpensysteme verwenden einen VFD, aber dessen Betriebsdruck ist zu niedrig.
- Die Steuerung sendet ein Milliampere-Signal zum Antrieb, um diesem die korrekte Frequenz zum Erhalt des korrekten Betriebsdrucks zu geben. Ein Techniker trennt die Systemsteuerung, verbindet die Fluke 773 direkt mit dem Anschlussblock des VFD und generiert ein Milliampere-Signal an den Antrieb, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Obwohl ein 100-%-Signal an den Antrieb gegeben wird, erreicht dieser niemals die Geschwindigkeit.
- Eine Prüfung der aufgezeichneten Fehlerstatus zeigt, dass die Leiterplatte fehlerhaft ist. Der Hersteller wird kontaktiert und die fehlerhafte Leiterplatte wird ausgetauscht. Seitdem arbeitet der Antrieb wieder korrekt und das Kühlwassersystem verfügt wieder über den korrekten Druck.
In diesen üblichen Szenarien haben die Fluke-772- und 773-Messgeräte sich bereits innerhalb einer großen Palette von Fehlersuchesituationen bewiesen, die in modernen Gebäuden auftreten können. Jeder Steuerungstechniker wird sich eines in seiner Werkzeugtasche wünschen.